Vor einiger Zeit rettete unser Kamerad Heinz-Peter (Heipi) Kreuels ein altes „Dog Cart“ vor der Verschrottung. Dieses war lange Zeit im Besitz der Freiwilligen Feuerwehr Osterath und wurde unter dem Namen „Poltomat“ geführt.
Sein Gedanke war, uns jüngeren Kameraden eine Möglichkeit zu geben ein „Kameradschaftsprojekt“ durchzuführen.
Somit trafen wir jüngeren Kameraden, alle im Alter von 16 – 19 Jahren, uns jedes Wochenende auf dem Hertenhof, um die Kutsche zu Restaurieren und wieder fahrtauglich zumachen.
Die Kutsche sollte als neuer Fernmeldewagen der Artillerie dienen.
Um dies zu erfüllen arbeiteten die Kameraden Bahne Bahners, Christian Uhr, Andre Stocks, Max Grund, Stefan Ewald, Ryan Meurers und Christian Meurers, mit Schweiß und Blut in ihrer Freizeit an dem neuen Wagen.
Wir begannen damit das alte, schon teils morsche Holz zu entfernen und zu entsorgen.
Bis quasi nur noch der Grundrahmen vorhanden war. Bei der ganzen Demontage bemerkten wir, dass obwohl die Kutsche mit ihren 100 Jahren in einem sehr guten Zustand war, die ein oder andere Durchrostung oder Roststelle vorhanden war.
Als unser Hornist Ralf Platen dies hörte, bot er uns an mit ihm zusammen, den Fernmeldewagen zu einer Sandstrahlerei zu bringen, die für uns die alte Lackschicht entfernen und direkt eine Grundierung auftragen würden.
Dies ersparte uns viel Arbeit in Sachen abschleifen und zudem war nun eine perfekte Grundlage für die weiteren arbeiten geschaffen.
Während die einen Modifikationen an dem Grundgerüst durchführten, tüftelten die anderen an den Anbauteilen und passten diese für ihren späteren Zweck an.
Nachdem die meisten Umbauarbeiten abgeschlossen waren, fingen wir an den Fernmeldewagen mit seiner neuen Lackierung zu bedecken, nun sah das ganze Gespann schon mehr nach Artillerie aus.
Da auch neues Holz ran musste wandten wir uns an den Kameraden Wolfgang Knüpfer. Ralf Meurers und Karl Georg Grund besorgten uns diverses Material welches wir am Fernmeldewagen anbrachten.
Auch der jüngste Nachwuchs Paul und Johannes Kreuels freuten sich, wenn sie helfen konnten. Natürlich kam uns das sehr entgegen und beschleunigte deutlich die ganze Sache.
Nachdem so gut wie alles Lackiert wurde, passten wir das neue Holz in Sachen Passform an.
In den meisten Fällen war es Stefan, der mit Stichsäge bewaffnet das Holz anpasste und zurecht sägte.
Während Stefan, meist Unterstützt von 1-2 weiteren Kameraden mit dem Holz zugange war. Kümmerte der Rest sich oft um die Anbauteile.
Als das Holz soweit angepasst war, durften wir alles für das Lackieren wieder ausbauen. Es war schon leicht deprimierend das nackte Gerüst wieder zusehen, aber sonst hätten wir nie so gründlich lackieren können.
So langsam sah man jeden Fortschritt und damit der Fernmeldewagen so schnell wie möglich wieder „alleine“ fahren konnte, bockten wir die Kutsche auf Paletten auf, um die Räder runter zunehmen.
Dadurch kamen wir viel leichter an manche Stellen, die wir vorher nur schwer oder gar nicht mit dem Pinsel erreichen konnten. Zum anderen ließen sich die Räder viel leichter bearbeiten.
Nach ca. 5 Treffen sahen die Räder aus wie neu, hier sieht man den vergleich. Wir lackierten die Räder wie den Rest in der Farbe Grau, nur die Mitte bekam einen anderen Anstrich.
Die ganzen Lackierarbeiten nahmen die meiste Zeit in Anspruch, aufgrund von anschleifen und mehrfachem streichen. Doch zum Ende, wo überwiegend nur noch der Zusammenbau stattfand und kleine Ver- bzw. Ausbesserungen vorgenommen worden, sah man wie der Fernmeldewagen der Vollendung näher rückte.
Es zeigt ein Pferdekopf, was auf die berittene Truppe und dessen Mobilität hindeuten soll.
Nebst wurde ein Blitz positioniert. Dieser wurde sehr oft im Laufe der Geschichte von der Fernmelde-/Telegraphentruppe, als Symbol verwendet.
Trotz plötzlichem Krankenhausaufenthalt von Heipi, haben wir es doch rechtzeitig geschafft den Fernmeldewagen mit seiner Hilfe fertig zu stellen. Der Einweihung am 02.09.12 und vor allem Schützenfest, stand nichts mehr im Wege.
Wir möchten uns nochmals recht herzlich bei Heipi und Uta bedanken, das wir auf ihrem Hof stets willkommen waren. Ebenso danken wir den Kameraden Ralf Platen, Wolfgang Knüpfer, Ralf Meurers, Karl Georg Grund und Paul und Johannes Kreuels. Ihr habt uns alle sehr geholfen.